25. September 2025
Tage der Technik
Für jede und jeden eine massgeschneiderte Therapie. Davon träumen Ärzt:innen und Patient:innen seit Jahrhunderten. Der technische Fortschritt und die Digitalisierung rücken diesen Traum in greifbare Nähe. Wearables, Gentherapien, smarte Prothesen: Bei Innovationen im Gesundheitsbereich arbeiten Ärzt:innen und Ingenieur:innen oftmals eng zusammen. Mit ihrem einzigartigen Ökosystem mit grossen Unternehmen, zahlreichen KMUs, renommierten Hochschulen und innovativen Spin-offs gehört die Schweiz zu den weltweit führenden Ländern im Medtech-Bereich.
Die «Tage der Technik» werden seit 2005 jährlich von Swiss Engineering, SATW, Empa und Swissmem organisiert. Im Fokus steht jeweils ein aktuelles Thema aus der Welt der Technik, das in Zusammenhang mit Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gestellt wird.
Die Veranstaltungen bieten spannende Vorträge und Präsentationen zur Schwerpunktthematik sowie interdisziplinären Austausch von Fachleuten. Es wird jeweils eine Hauptveranstaltung in Dübendorf sowie eine Veranstaltung in der Romandie durchgeführt. Zudem gibt es Partnerveranstaltungen, welche im selben Zeitraum zu einem ähnlichen Thema stattfinden.
Programm - Donnerstag der 25. September 2025
Eine PDF-Version des untenstehenden Programms finden Sie hier.
An der EMPA "Tage der Technik" Symposiums werde ich neue Fortschritte und Strategien in der personalisierten Krebsbehandlung, auch Präzisionsmedizin genannt, vorstellen. Viele herkömmliche Krebsmedikamente helfen nur einer kleinen Zahl von Patienten/Patientinnen und zeigen die Notwendigkeit für die Entwicklung gezielterer Therapien. In meiner Präsentation werde ich aufzeigen, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Schweiz neue Technologien und Algorithmen einsetzen, um Tumore jedes einzelnen Patienten genau zu analysieren – und dabei genetische, molekulare und klinische Informationen kombinieren. Dieser Ansatz, der als Tumor Profiler bezeichnet wird, zeigt auf wie Ärztinnen und Ärzte in der Zukunft unterstützt werden können, um für jede Person die wirksamste Behandlung auszuwählen. Anhand von Beispielen aus ersten Beobachtungen werde ich zeigen, dass diese Strategie das Überleben von Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen prinzipiell verbessern kann, insbesondere bei denen bereits alle Standardtherapien ausgeschöpft sind. Die Verbindung von detaillierter Tumoranalyse und digitalen Gesundheitstechnologien ermöglicht zukünftig erfolgreichere, individuell angepasste Krebsbehandlungen. [https://tumorprofilercenter.ch | wollscheidlab.org]
Die kontinuierliche Messung von Körpersignalen ist Voraussetzung, um akute Veränderungen des Gesundheitszustandes frühzeitig zu erkennen, um damit die Patientensicherheit oder auch die Arbeitssicherheit zu erhöhen. Dies sollte jedoch nicht mit Beeinträchtigungen für die Person einhergehen, welche medizinische überwacht wird. Dieser Vortrag gibt eine Übersicht zur aktuellen Forschung und Anwendung von Textil-basierter Sensorik, welche eine uneingeschränkte und kontinuierliche Überwachung von Körpersignalen ermöglicht.
Labortests von zuhause machen diagnostische Leistungen einfacher und oft kostengünstiger zugänglich. Anwendungsfelder reichen von der Verbesserung der Nutzung präventiver Screenings bis hin zur Erweiterung der Möglichkeiten der Telemedizin.
Durch die Verknüpfung mit weiteren Leistungen entstehen digitale Versorgungspfade – als patientenzentrierte und ressourceneffiziente Ergänzung klassischer Modelle.
Am Beispiel von Health Yourself wird aufgezeigt, welche Einsatzbereiche sich bewährt haben und welche Potenziale sich für die Zukunft abzeichnen.
Mit Gentherapien können Krankheiten auf eine ganz neue, grundlegende Weise geheilt werden: Zellen werden umprogrammiert, damit Fehlfunktionen beseitigt werden oder neue Fähigkeiten hinzukommen. Die Schweiz ist hier führend, als Novartis 2017 mit Kymriah die erste Gentherapie gegen Leukämie bei Kindern auf den Markt brachte. Alexander Huber war bei dieser Therapie mit dabei und wird in einer kurzen Übersicht zeigen, was die noch junge Industrie heute zu leisten vermag.
Alterungsbedingte Prozesse wie eine reduzierte Stoffwechselaktivität spielen eine beträchtliche Rolle bei der Entwicklung von Erkrankungen wie z.B. dem Typ 2 Diabetes Mellitus oder Osteoporosis. Diese können in der Folge zu einer stark eingeschränkten Lebensqualität wie reduzierter Mobilität oder einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf Schwäche führen. Unsere Ernährung hat einen grossen Einfluss auf diese Prozesse und kann, bei richtiger Anwendung, diesen Erkrankungen vorbeugen oder Symptome verbessern. Neben einer allgemeinen, ausgewogenen Ernährung sind es vor allem spezifische Nährstoffe oder Bioaktive Moleküle, welche solche Prozesse gezielt beeinflussen können. Die Erforschung der Mechanismen durch welche diese wirken ist eine der Aufgaben der Nestle Forschung. In diesem Beitrag werden wir einige Beispiele für solche Mechanismen kennenlernen und die Ähnlichkeiten bzw. spezifischen Unterschiede zur pharmazeutischen Forschung diskutieren. Darüber hinaus werden wir uns ansehen wie allgemeine, staatliche Ernährungsrichtlinien erstellt werden und was diese für individuelle Ernährungsentscheidungen bedeuten. Zuletzt werden wir an einigen Beispielen zeigen, wie nutrigenetische Ansätze zu einem personalisierten Ansatz der Ernährungsempfehlungen beitragen können.
Eine digital gefertigte Treppe, die sich in den zweiten Stock windet. Eine hauchdünne, perforierte Betondecke, die den Schall absorbiert. Boden- und Wandmaterialien aus rezyklierten Abfallstoffen. Die 2024 eröffnete NEST-Unit «STEP2» ist ein Leuchtturm für materialsparende und energieeffiziente Bautechnologien. Die gleiche Thematik prägt auch die Unit «HiLo», die in enger Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelt worden ist. In ihr wurden bereits vor einigen Jahren zentrale Elemente zeitgenössischer Gebäudestrukturen, wie Geschossdecken und Solarfassaden, neu gedacht. Nach wie vor ist «HiLo» ein Vorzeigeprojekt im Bereich von Beton-Leichtbauteilen.

Im Center for X-ray Analytics der Empa werden modernste Röntgenanalysemethoden entwickelt, um Materialien auf Skalen von Ångström bis Meter zu untersuchen. Diese Verfahren ermöglichen nicht nur eine präzise Charakterisierung von Struktur und Eigenschaften, sondern auch die Optimierung von Herstellungsprozessen.
Das Labor kombiniert Röntgendiffraktion, Streuungsmethoden und hochauflösende 3D-Bildgebung und unterstützt sowohl Wissenschaft als auch Industrie in Bereichen wie Life Sciences, Nanotechnologie und nachhaltigen Materialien. Besonders in der Biomedizin, der Energieforschung und der Bauindustrie eröffnen diese Technologien neue Möglichkeiten für innovative Anwendungen. (This tour is in English)

Dünne Schichten spielen eine entscheidende Rolle in der Medizintechnik, indem sie die Biokompatibilität, Funktionalität und Sicherheit von Implantaten und medizinischen Instrumenten verbessern. Beschichtungen für Implantate, wie Titan- oder Hydroxylapatit-Schichten, fördern die Gewebeintegration und reduzieren Entzündungsreaktionen. Intelligente, dünne Schichten auf chirurgischen Werkzeugen, beispielsweise beschichtete Bohrer, ermöglichen präzisere, robotergesteuerte Operationen, während sie gleichzeitig durch Sensorintegration eine kontinuierliche Überwachung von Nerven gewährleisten. Darüber hinaus tragen dünne Schichten in der Diagnostik zur Entwicklung hochempfindlicher Biosensoren bei, die beispielsweise Biomarker für Krankheiten in minimalen Konzentrationen nachweisen können. Diese Fortschritte verdeutlichen das enorme Potenzial dünner Schichten für eine sicherere und effektivere Medizintechnik.
