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Es droht eine Ressourcenknappheit, diskutiert an den Tagen der Technik 2023 von Swiss Engineering | © Nicolas Zonvi

Ressourcenknappheit droht

Noch immer beschäftigt uns die Klimakrise. Die Ressourcenknappheit jedoch wird bald Realität. An den Tagen der Technik, am 28.09.2023 in Dübendorf diskutierten Expert:innen, wie die Schweiz diesen Herausforderungen begegnen kann.

Während die Klimakrise intensiv diskutiert wird, bleibt die Ressourcenknappheit unbeachtet. Dennoch wird sie unsere Zukunft ebenso stark beeinflussen. Giovanni Crupi, Zentralpräsident von Swiss Engineering, betont die Zusammenhänge zwischen der Klimakrise und der Ressourcenknappheit. Er fordert eine engere Zusammenarbeit von Verbänden, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

Rohstoffe als Versorgungsrisiko

Rohstoffe wie beispielsweise seltene Erden Cobalt, Magnesium oder Lithium sind von hoher Relevanz. In der heutigen Zeit finden nahezu sämtliche Rohstoffe des Periodensystems Anwendung in der industriellen Produktion. Doch alarmierend ist, dass viele dieser Rohstoffe akut gefährdet sind. Nach den neuesten Erkenntnissen könnten einige von ihnen in weniger als 100 Jahren erschöpft sein. Besonders Lithium, ein wesentliches Material für Batterien, wird in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen. Entscheidend wird es sein, die Abhängigkeit von politisch kritischen Ländern in der Lieferkette zu verringern und das Recycling sowie die Suche nach Alternativmaterialien zu fördern.

Die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für die Schweiz

Die Schweiz ist ein Land mit begrenzten natürlichen Ressourcen, daher ist die Kreislaufwirtschaft von grosser Bedeutung. Recycling, Upcycling und Downcycling sind grundlegende Konzepte in diesem Zusammenhang: Recycling bezieht sich auf den Prozess der Wiederverwertung von Materialien, Upcycling auf die Umwandlung von Abfallstoffen in höherwertige Produkte und Downcycling auf die Verwendung von Abfallstoffen als geringwertige Rohstoffe.


Um die Abhängigkeit von importierten Rohstoffen zu reduzieren und die Umweltauswirkungen zu minimieren, sind umweltschonende Praktiken wie Recycling und Upcycling notwendig. Ein wichtiger Aspekt der Kreislaufwirtschaft ist die Bekämpfung der Wegwerfgesellschaft. Upcycling und Recycling sind sinnvoll, wenn die Produkte nach ihrer Herstellung auch eine lange Lebensdauer haben und nicht vorzeitig weggeworfen werden.

Kreislaufwirtschaft als Chance

Unternehmen, die sich mit dem Übergang zur Kreislaufwirtschaft beschäftigen, betrachten diesen Wandel eher als Chance, denn als Risiko. In der Baubranche ist der Materialbedarf besonders hoch und wird sich bis im Jahr 2060 verdoppeln. Neue, zirkuläre Baustoffe und innovative Technologien können dazu beitragen, Ressourcen zu schonen und den CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Bereits heute werden Produkte aus recycelbarem Beton und wiederverwertbaren Dämmstoffen verwendet. Sie erfüllen sämtliche Qualitätsstandards. In ihrer Leistung stehen sie konventionellen Produkten in nichts nach.

Natrium-Ionen-Batterien als vielversprechende Alternative

Natrium-Ionen-Batterien haben nach dem heutigen Kenntnisstand ein Potenzial für eine maximal zu erreichende Energiedichte von etwa 500 Wattstunden pro Liter Volumen. Im Vergleich liegt dieses Potenzial für Lithium-Ionen-Batterien bei maximal 1000 Wattstunden pro Liter Volumen. Jedoch ist Natrium als Rohstoff weitaus verfügbarer als Lithium. Dies macht die neuartige Technologie der Natrium-Ionen-Batterien äusserst vielversprechend für beispielsweise Elektrofahrzeuge. Mit weiterer Forschung wird ihre Anwendung künftig auch in Fahrzeugen möglich sein.

Die Schweiz und die Herausforderung der Nachhaltigkeit

Die Schweiz muss sich angesichts begrenzter natürlicher Ressourcen verstärkt auf umweltschonende Praktiken wie Recycling und Upcycling konzentrieren. Es ist an der Zeit, die Rahmenbedingungen für nachhaltige Praktiken zu verbessern. Letztlich liegt es in der Verantwortung jedes Einzelnen, bewusste Entscheidungen zu treffen und Produkte so lange wie möglich zu nutzen.

«Die Schweiz hat die Gelegenheit, eine Vorreiterrolle in der Kreislaufwirtschaft und im Bereich erneuerbare Energien einzunehmen.» Giovanni Crupi, Zentralpräsident von Swiss Engineering

Giovanni Crupi betont die Relevanz der Kooperation zwischen den Verbänden wie Swiss Engineering, der Schweizer Akademie der Technischen Wissenschaften, der Empa und Swissmem. Interdisziplinäre Ansätze und die Einbindung von Ingenieur:innen aus verschiedenen Fachbereichen sind von enormer Bedeutung. Der Berufsverband der Ingenieur:innen wird konkrete Schritte und Workshops initiieren, um Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Zürich 03.10.2023
Beitrag von: Uschi Roth
Bildquelle: Nicolas Zonvi

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