Swiss Engineering – Ihr Berufsverband
Swiss Engineering stärkt, fördert und vernetzt
Swiss Engineering STV ist der bedeutendste Berufsverband der Ingenieur:innen
und Architekt:innen der Schweiz, mit über 11‘000 Mitgliedern aller Fachrichtungen,
Branchen, Tätigkeitsbereichen und Führungsstufen.
Swiss Engineering...
…stärkt das Profil und das Image der technischen Berufe und unterstützt junge
und erfahrene Ingenieur:innen und Architekt:innen in ihrer Laufbahn.
…fördert die Bildung dank dem weitreichenden Netzwerk, mit starker Stimme in
Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
…vernetzt die Ingenieur:innen und Architekt:innen und bietet technische und
praktische Informationen und Austauschplattformen.
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Wertschöpfung Schweiz: Ausbau neue erneuerbare Energie technisch möglich
Der von Swiss Engineering geforderte Ausbau der neuen erneuerbaren Energien (neE) auf 35 TWh im Jahr 2035 und 50 TWh im Jahr 2050 ist technisch möglich. Ausserdem findet damit die Wertschöpfung fast komplett in der Schweiz statt. Und schafft Arbeitsplätze in der Schweiz.Entwicklung Ausbau erneuerbarer Energien bis 2050 (ohne Wasserkraft)
Quelle BFE, fünfjährige Berichterstattung im Rahmen des Monitorings, erschienen am 16.12.2022
Die Grafik zeigt für das Jahr 2021 eine Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) von 4988 GWh (knapp 5 TWh). Dazu werden verschiedene Szenarien diskutiert. Die den neuen Verhältnissen angepasste Variante (grün) zeigt einen Zielwert von 17 TWh im Jahre 2035 und 39 TWh im Jahre 2050. Dieses Szenario ist zu konservativ, denn die grüne und schwarze Kurve weisen bis 2030 eine unnötige Abflachung auf. So die Meinung von Prof. Dr. Roland Büchi, im Zentralvorstand von Swiss Engineering. In der Berichterstattung wird angemerkt, dass die aktuellen Geschehnisse auf dem europäischen Energiesektor den Ausbau der erneuerbaren Energie weiter beschleunigen werden. Unter anderem aufgrund der Situation mit der Ukraine und Russland. Dies ist bereits jetzt deutlich erkennbar. Die «Statistik Sonnenenergie 2021» beispielsweise, zeigt eine deutliche Zunahme des Ausbautempos. Danach wurde im Jahre 2021 fast 700 MWp an Photovoltaik zugebaut und im Jahre 2022 weitere 900 MWp. Wenn man diese zusätzliche Stromproduktion auf das Jahr 2022 hochrechnet, so dürfte die Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien im Jahre 2022 rund 5800 GWh betragen.
Erhöhung des Ausbautempos für Photovoltaik
Derzeit sind Wartefristen von etwa einem Jahr für Photovoltaikanlagen üblich. Ein weiteres Zeichen für das immense Ausbautempo in dieser Branche. Ein Zubau von etwa 1000 MWp ergibt etwas weniger als 1000 GWh zusätzliche Stromproduktion im Jahr. Wird der aktuelle Zubau von 900 MWp im Jahre 2022 auf die Folgejahre hochgerechnet, so wird der vom BFE prognostizierte Zielwert von 17'000 GWh Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energien im Jahr 2035 problemlos erreicht und übertroffen.
Ausbauziel 35'000 GWh (35 TWh) im Jahre 2035
Für die Erreichung der Ausbauziele sind weitere Massnahmen nötig, so im Bericht weiter beschrieben. Ab dem Jahre 2030 werden die Laufzeitbeschränkungen unserer Atomkraftwerke (AKW) ein wichtiges Thema werden. Der Abschaltzeitpunkt wird politisch heftig diskutiert. Im Jahr 2035 würde noch zu wenig Strom aus neuen erneuerbaren Energien produziert, gemäss dem beschriebenen Szenario des BFE. Deshalb fordert Swiss Engineering die Anpassung der Zielgrösse 2035 auf 35'000 GWh (35 TWh). Mit zusätzlichen Massnahmen für die Speicherung von Energie, ist es technisch möglich, in zehn Jahren rund die Hälfte des Schweizer Stroms aus neuen erneuerbaren Energien im eigenen Land zu erzeugen.
Der Ausbau an neE steigert die Wertschöpfung in der Schweiz
Die Autarkie der Schweizer Stromproduktion hat einen immensen volkswirtschaftlichen Wert. Und macht unabhängig von der Machtpolitik anderer Staaten. Die damit verbundene Wertschöpfung ist enorm. Langfristig betrachtet, ist die Schweiz in der Lage, im Jahre 2050 und später 80 bis 100 TWh Strom pro Jahr zu produzieren, mit allen erneuerbaren Energiequellen inklusive Wasserkraft. Mit einem Preis von 20 Rp/kWh gerechnet, ergibt das ein Marktvolumen von bis zu 20 Milliarden CHF pro Jahr. Eine Wertschöpfung, die fast vollständig im eigenen Land kontrolliert und umgesetzt werden kann. Das sind fast 200'000 Arbeitsplätze.
Es lohnt sich also, wenn wir konsequent an dieser Sache arbeiten.
Autor: Prof. Dr. Roland Büchi, Zentralvorstand Swiss Engineering
Bildquelle: BFE