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…vernetzt die Ingenieur:innen und Architekt:innen und bietet technische und
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Photovoltaik ausbauen statt Panik schieben

STZ, Februar 2022 - Die Schweiz ist mitten in Europa eine wichtige Stromdrehscheibe. Mitgestalten kann sie aber kaum – denn das Stromabkommen mit der EU ist in weite Ferne gerückt. Wie kann die Versorgungssicherheit trotzdem gewährleistet werden? Diese Frage steht im Zentrum der 20. Nationalen PhotovoltaikTagung vom 29. und 30. März 2022. Eines ist klar: Die Photovoltaik muss massiv ausgebaut werden.

Gehen in der Schweiz ab 2025 im Winter die Lichter aus? Diese Frage wurde vergangenen Oktober in den Medien heiss diskutiert. Ausgangspunkt war eine Studie, die sich mit der Zusammenarbeit der Schweiz mit der EU im Bereich Strom auseinandersetzte. Weil mit dem Scheitern des Rahmenabkommens auch das Stromabkommen mit der EU auf die lange Bank geschoben wurde, ortet die Studie ab 2025 im schlechtesten Fall Engpässe Ende Winter. Hauptgrund ist, dass Stromimporte im heutigen Ausmass nicht mehr möglich wären. Wie reagiert die Politik? Wie Bundesrätin Simonetta Sommaruga gegenüber den Medien erklärt hat, will sie die erneuerbaren Energien – allen voran die Photovoltaik – massiv ausbauen, Speicherkraftwerke erweitern und Wasserkraftunternehmen gegen Entschädigung verpflichten, im Winter Wasser in den Stauseen zurückzuhalten. Die Bundesrätin wird an der PhotovoltaikTagung ihre Strategie darlegen.

Klare Ziele gefordert

Dass die Photovoltaik eine entscheidende Rolle einnehmen wird, verdeutlichen alle massgebenden Szenarien: Sie zeigen, dass die jährliche Solarproduktion bis 2050 35 bis 50 Terawattstunden betragen muss. Das ist 11- bis 16-mal mehr als heute. «Bis 2025 muss der jährliche Zubau auf mindestens 1000 MW, bis spätestens 2030 auf 1500 MW gesteigert werden», fordert Swissolar-Präsident Jürg Grossen. Dies entspricht einer Verdreifachung des Zubaus von 2021. Danach ist eine weitere Steigerung auf 2000 MW notwendig, um die Lücke durch die Stilllegung der Kernkraftwerke zu kompensieren. Doch kann die Branche dieses Wachstum überhaupt meistern? Dazu Grossen: «Wir prüfen geeignete Wege, um über die Grundausbildung und für Quereinsteiger eine Tätigkeit im Solarbereich zu vereinfachen.»

«Bis 2025 muss der jährliche Zubau auf mindestens 1000 MW, bis spätestens 2030 auf 1500 MW gesteigert werden.»

Swissolar-Präsident Jürg Grossen

Gleichzeitig müsse die Politik auch klare Ziele setzen und die Rahmenbedingungen optimieren. Ein erster Schritt ist bereits eingeleitet: Ab 1.1.2023 profitieren Grossanlagen ohne Eigenverbrauch von verbesserten Förderbedingungen. Im Mantelerlass zum Energiegesetz (EnG) und Stromversorgungsgesetz (StromVG) werden weitere Themen geregelt, die die Rahmenbedingungen für die Solarenergie verbessern können. Dazu zählen unter anderem die Nutzung des öffentlichen Netzes für Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch oder lokale Strommärkte sowie das Thema einheitlicher Rückliefertarife.Flims

Knackpunkt Winterstromproduktion 

Potenzial für Winterstrom haben PV-Anlagen in den Bergen oder Fassadenanlagen, die bei flachen Einstrahlwinkeln mehr Ertrag liefern. Dennoch ist die PV-Produktion im Winter naturgemäss tiefer. Um Versorgungsengpässe zu vermeiden, stehen auch Gas-Kombikraftwerke zur Diskussion. Alternativ zu zentralen Grosskraftwerken bringen sich auch dezentrale Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen in Position. Künftig sollen diese Anlagen – zentral oder dezentral – mit grünem Wasserstoff betrieben werden. Darin sieht auch Rolf Huber von H2Energy einen zentralen Pfeiler: «Unsere heutige Energieversorgung kommt zu 70 Prozent aus Molekülen, also chemischen Energieträgern, und zu 30 Prozent aus Elektronen. Dieser Mix wird sich zwar ändern, aber wir werden nie zu 100 Prozent Elektronen beziehungsweise Strom kommen. Sobald wir in einem dekarbonisierten Energiesystem Moleküle brauchen, kommt Wasserstoff ins Spiel.» Denn Wasserstoff ist auch Ausgangspunkt für die Synthese anderer flüssiger oder gasförmiger Treib- und Brennstoffe. Für die Wirtschaftlichkeit zentral sei, dass die Anlagen möglichst viele Volllaststunden aufweisen. Nur mit sommerlichen Überschüssen aus Solarstromstrom zu produzieren, wäre wirtschaftlich sehr herausfordernd. Von Vorteil ist eine Kombination mit Wind- oder Wasserkraft. Wohin die Reise in der Schweiz und Europa geht, wird er an der Photovoltaik-Tagung verraten. In den Bergen ist das Potenzial zur Solarstromproduktion auch im Winter gross: vertikale PV-Anlage auf dem Unterwerk Stenna in Flims. Reech GmbH

Alle müssen mitziehen

Eine höhere Produktion und mehr Reserven allein können die Versorgungssicherheit nicht gewährleisten. Entscheidend ist auch die Netzstabilität. Auch hier kann Wasserstoff, der bedarfsgerecht rückverstromt wird, gute Dienste leisten. Darüber hinaus braucht es aber auch den Willen der Gesellschaft als Ganzes und Beiträge jedes und jeder Einzelnen. Wie gelingt es, dass sich die Bevölkerung aktiv an der Energiewende beteiligt? Wie beeinflussen die Nachbarschaft, politische Gruppierungen oder Gemeinden individuelle Entscheidungen? Claudia R. Binder, Professorin für Mensch-Umwelt-Beziehungen in urbanen Systemen an der EPF Lausanne, wird in Bern Antworten liefern.

 

20. Nationale Photovoltaik-Tagung


Die Nationale Photovoltaik-Tagung, organisiert von Swissolar zusammen mit dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) und EnergieSchweiz, ist der wichtigste Treffpunkt der Schweizer Solarstrombranche. Im Vordergrund der diesjährigen Tagung steht die Frage, wie der Ausbau der Photovoltaik beschleunigt und die Versorgungssicherheit gewährleistet werden kann. Weitere vorgesehene Schwerpunktthemen bilden die Integration der dezentralen Anlagen ins Stromnetz, neue Entwicklungen aus der Forschung sowie das solare Bauen (Solararchitektur).


 ▶ Datum: 29./30. März 2022
     Ort: Kursaal Bern und Livestream
     Information und Anmeldung: www.pv-tagung.ch

 

Autor: Irene Bättig, im Auftrag von Swissolar
Bildquelle: Reech GmbH
Artikel aus der STZ: Ausgabe Februar 2022

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